- KAFKA _ /extract in > Betrachtung > 1913 / CONTEMPLATION <
Der Ausflug ins Gebirge
»Ich weiß nicht«, rief ich ohne Klang, »ich weiß ja nicht.
Wenn NIEMAND kommt, dann kommt eben niemand.
Ich habe niemandem etwas Böses getan, niemand hat mir etwas Böses getan,
niemand aber will mir helfen.
Lauter niemand. Aber so ist es doch nicht.
Nur daß mir niemand hilft -, sonst wäre lauter Niemand hübsch.
Ich würde ganz gern ‹ warum denn nicht ‹
einen Ausflug mit einer Gesellschaft von lauter Niemand machen.
Natürlich ins Gebirge, wohin denn sonst?
Wie sich diese Niemand aneinanderdringen,
diese vielen quergestreckten und eingehängten Arme,
diese vielen Füße, durch winzige Schritte getrennt!
Versteht sich, daß alle in Frack sind.
Wir gehen so lala, der Wind fährt durch die Lücken,
die wir und unsere Gliedmaßen offen lassen.
Die Hälse werden im Gebirge frei!
ES IST EIN WUNDER, DASS WIR NICHT SINGEN.«
soweit auch zur arbeit
vor ort in weikendorf kunstraum
von elisabeth gruebl und franz graf
ein raum fuer einen ton
von elisabeth gruebl in den raum
von michael kienzer
Als objekt gesetzt
Mit einem 8000 hz sinus-ton
durch die geschlossene glaswand dringt und zu hören ist
wo widerum im innen und aussenbereich
des feuerwehrhauses
contact microfone von
franz graf
eine akustische feedback situation in
meehrstimmige geraeusche music verwandeln >
rauch wie nebel und licht
lassen den innenraum als eine studiolandschaft>eine art filmculisse
ohne musicer erscheinen<das senden und empfangen scheinbar ausser controlle
geraten
an einem ort wo niemand ist>detail aufnahmen von weiblichen körpern wie
traeume<
desnichtanwesenden<geräte bleche sauggriffe ein fuss durch die wand>
ein zerbrochenes wort in vitrine<
wir haben gesehen das heute<
eine gemeinsame arbeit von
elisabeth gruebl und franz graf in weikendorf kunstraum von michael kienzer
ehemaliges feuerwehrhaus 2009
KEINE SIRENEN
KEINE FEUERWEHR
KEINE SIRENEN
DER RAUM IST EIN FENSTER
WIE EIN BILD
JUST LOOKING
DIE BESONDERE ATHMOSPHÄRE DIE WAND AUS GLAS
DAS HAUS SELBST WIE EIN GENERATOR OHNE STROM
DER ORT
EIN PANORAMABILD
ZUR SCHÖNEN AUSSICHT
DORT WO SICH MEINE ARBEIT MIT DER ARBEIT VON
ELISABETH GRUEBL TREFFEN KANN
IST DAS EINE ART BEGEHBARES SOUND>STUDIO
VENTILATOREN
EIN AKUSTISCHES EREIGNIS
DIE ARBEIT MIT DEN TÖNEN
DAS RAUSCHEN DER ANDEREN SEITE
EIN VISUELLES WARTEZIMMER
MIT TONSPUREN
DAS EIGENTLICH WESENTLICHE ERLEBNIS
IST DAS BETRETEN UND HINEINGEHEN
SOWIE DAS VERWEILEN
UND AUFNEHMEN DES INNENRAUMES
EINE RUHEZONE
NAHE IM ORT
OHNE BESONDERE BESTIMMUNG
UND DAS EINSCHALTEN
VON UNSEREN MÖGLICHKEITEN
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